Nahaufnahme eines McDonald’s Tabletts mit Pommes, Getränkebecher und Verpackung im Monopoly-Design, inklusive Sammelstickern.

McDonald’s Monopoly: Ein Spiel, das mehr verkauft als Burger

Wer kennt nicht die bunten Aufkleber auf Pommes-Tüten, Getränke­bechern oder sonstigen Verpackungen bei McDonald’s, die man überkleben oder abziehen kann mit dem Hoffnung auf einen Gewinn? Das ist McDonald’s Monopoly. Eine Marketingkampagne, die seit 1987 in den USA begann und sich weltweit ausgebreitet hat.

Doch Monopoly bei McDonald’s ist weit mehr als nur ein Werbegag. Es ist ein cleveres System, das Konsumimpulse, Wiederkauf und Spannung kombiniert. Im Folgenden schauen wir uns an, wie dieses System entstanden ist, wie es wirkt und wie gewisse Glücksspielmechanismen und Belohnungspsychologie mitschwingen, die mehr mit Bonus-Systemen gemeinsam haben, als man denken könnte.

Die Entstehung von McDonald’s Monopoly: Vom Werbegeschenk zur Institution

Die erste Monopoly-Aktion startete 1987 in den USA. McDonald’s wollte seinen Wein und Spirituosen-Promotionen entgegentreten, indem man Kunden mit Sammelobjekten lockte. Die Konstruktion war simpel: Beim Kauf bestimmter Produkte erhielt man Aufkleber bzw. Spielsteine, die Monopoly-Straßennamen oder –Eigenschaften abbildeten. Wer komplette Sets zusammenbrachte, konnte Preise einlösen.

In späteren Versionen wurde das System digitalisiert. So konnten Kunden auch Boni sammeln und Gewinne in der McDonald’s-App sammeln und Codes scannen, um sich damit eine zweite Chance auf Gewinne und Preise zu sichern.

Die Parallele zu andern Bonus-Spielen

Wenn man tiefer blickt, erkennt man klare Parallelen zwischen den Monopoly-Mechaniken und verschiedenen Glücksspielmechaniken on- und offline. Beide arbeiten mit Zufall, Spannung, wahrgenommener Kontrolle und sekundären Chance-Elementen.

Ein gutes Beispiel für ein Bonusspiel mit ganz ähnlichen Mechaniken sind Willkommensboni im Casino. Wenn man sich zum Beispiel in einem Bonus-Crab-Casino neu registriert, kann man mit einer Greifarm-Mechanik sein Glück versuchen und sich seinen Gewinn gewissermaßen selbst erspielen; inklusive zweiter Chance über das Spielen mit dem Gewinn (z.B: mit Freispielen oder Bonusguthaben).
Dieser Mechanismus ähnelt der Idee, beim McDonald’s Monopoly den richtigen Aufkleber zu ziehen oder über eine zweite Chance in der App das Glück herauszufordern. Beide Systeme mixen Zufall mit dem Gefühl von Einfluss. So könnte man sagen: McDonald’s Monopoly ist gewissermaßen ein Offline-Cousin solcher Online-Bonus-Mechaniken.

Warum Monopoly wirkt: Psychologie und Umsatzmechanik

Das Monopolyspiel ist eine einzigartige Erfolgs-Story, deren großer Erfolg auf mehreren Faktoren beruht. Schauen wir sie uns an.

1. Gamification & Sammeldynamik

Die Monopoly-Aktion nutzt klassische Gamification-Mechanismen: die Spannung des Sammelns, unvollständige Sets, seltene Stücke. Diese Elemente erzeugen Motivation, weiterzukaufen, um fehlende Aufkleber zu sammeln.

Außerdem gibt es Upselling-Effekte. Für teurere Menüs werden mehr Sticker vergeben, was Kunden dazu verleiten kann, ein herkömmliches McDonalds-Menü aufzuwerten oder Zusatzprodukte zu kaufen.

2. Überraschung & seltene Stücke

Ein Kernelement ist die Verteilung seltener Stücke. Manche Aufkleber sind nur in sehr geringer Stückzahl im Umlauf. Diese Knappheit erzeugt Begehrlichkeit.

Wenn jemand glaubt, er hänge „fast am Ziel“, erhöht das den emotionalen Druck, weiterzumachen. Das ist derselbe psychologische Hebel, den auch viele Bonus- oder Glücksspielsysteme nutzen.

3. Variable Belohnung & Erwartung

Der Reiz liegt weniger im Gewinn selbst, sondern in der Möglichkeit, dass der nächste Aufkleber der entscheidende ist. Diese variable Belohnung hält Menschen aktiv. Man weiß nie, welcher nächste Kauf oder welcher nächste Sticker die Belohnung bringt.

4. App-Integration mit Zusatzchance

Über die Mc-Donalds-App gibt es eine zweite Chance. Man kann Straßen sammeln und sie kombinieren, um zusätzliche Gewinne zu erzielen oder große Preise abzuräumen. Hier bedient sich der Konzern einer Mini-Spiel-Mechanik, die zusätzliche Spannung erzeugt. So bleibt der Vorgang interaktiv und nicht rein statisch.

5. Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsfaktor und Schattenseiten

Trotz der Beliebtheit hat Monopoly bei McDonald’s auch den einen oder anderen Skandal erlebt. In den 1990er und frühen 2000er Jahren wurde z.B. aufgedeckt, dass jemand (Jerome „Jerry“ Jacobson) jahrelang Gewinngutscheine gestohlen und manipuliert hat. Diese Geschichte wurde später in der Dokumentarserie McMillions aufgearbeitet und hat schlussendlich aber noch stärker zur großen Bekanntheit der Aktion beigetragen.

Lehren für Marketing, Publikum und Preisstrategie

  • Mehrwert statt Rabatt: Anstatt Preisnachlässe zu geben, bietet McDonald’s Erlebnis & Spannung. Das erzeugt Loyalität und Erzählwert.
  • Segmentierung durch Seltenheit: Durch seltene Sticker werden Zielgruppen aktiviert, die besonders „Jäger“ sind.
  • Digitale Anbindung steigert Bindung: Mit App-Mechaniken verlängert man die Customer Journey über den Restaurantbesuch hinaus.
  • Balance und Fairness: Damit das System funktioniert, muss das Spiel glaubwürdig sein. Manipulationsskandale können Vertrauen schnell zerstören.

Fazit: Cleveres Spiel mit Psychologie und Spannung

Das McDonald’s Monopoly ist weit mehr als nur ein Marketing-Gag. Es ist ein Paradebeispiel für angewandte Psychologie im Verkauf. Durch Sammeltrieb, Belohnungserwartung und variable Zufallsmechaniken entsteht eine Dynamik, die Kunden immer wieder zurückkehren lässt.

Indem McDonald’s ein simples Prinzip aus dem Brettspiel-Klassiker in den Alltag überträgt, verwandelt es Routinekäufe in ein spannendes Erlebnis. Das steigert nicht nur den Umsatz, sondern auch die Markenbindung.

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